Pop-Art mit pinker Katze
Artikel in der Saarbrücker Zeitung, Sonderbeilage City Journal,
von Autor Martin Rolshausen.
Pop-Art mit pinker Katze
Der rosarote Panther feiert In diesem Jahr seinen 60, Geburtstag,
Aus diesem Anlass widmet der Saarbrücker KünstIer Mike Hieronymus
der bekannten Comicfigur eine eigene Ausstellung.
In seinem Werk taucht sie seit einigen Jahren immer wieder auf.
Am Ende stand ein Versprechen:
„Heute ist nicht alle Tage, ich komm‘ wieder, keine Frage.“
So verabschiedete
sich Paulchen, der rosarote Panther, ab 1973 von seinem deutschsprachigen Publikum.
124 Mal hat er das getan. So viele rund sechs Minuten lange Trickfilm·Episoden wurden zwischen 1969 und 1980 In den USA produziert.
Seitdem werden die Abenteuer des Pink Panther lediglich als Wiederholung gezeigt –
meistens im Kinderprogramm.
Dabei ist die rosa Raubkatze nicht nur bei den Kleinen beliebt.
Der Saarbrücker Künstler Mike Hieronymus setzt sie in seiner
Kunst vor allem für Erwachsene in Szene.
Zum 60. Geburtstag des Pink Panther haben er, die Galerie Elitzer
und das Hotel am Triller eine Sonderausstellung organisiert.
Auch der erste Auftritt des Pink Panther 1963 war alles andere als kindgerecht.
Entwickelt wurde die Figur nämlich fürs Marketing der Krimikomödie „The Pink Panther“.
Es geht In dem Film um einen „das Phantom“ genannten Gentleman Gangster (David Niven),
den trotteligen französischen Interpol-Inspektor Clouseau (Peter Seilers)
und einen Diamanten mit dem Namen „Pink Panther“. Im Vorspann des Films treibt der Panther mit dem Inspektor Schabernack, versucht sich In den Vordergrund zu drängen.
Das ist Ihm über den kleinen ersten Auftritt hinaus gelungen.
Auch mit Hilfe der jazzigen Musik von Henry Mancini wurde aus dem Marketinggag eine Figur, die viele Zuschaueinnen und Zuschauer amüsanter fanden als den Film selbst.
Dass der Pink Panther nicht als Kinder-Attraktion gedacht war, zeigt
sich auch daran, dass er im Film vorspann elegant eine Zigarette im Zigarettenhalter raucht.
Der Panther präsentierte sich als das Gegenteil eines Helden, der ein Jahr zuvor erstmals die Kinoleinwand erobert hatte: James Bond.
007 faszinierte als eleganter, kultivierter Mann,der aber jederzeit ein gewissenloser
Killer und Schwerenöter sein kann – also ein Raubtier.
Der Pink dagegen handelt menschlich, oft tollpatschig.
Ein Beispiel dafür, wie wenig Raubtier dieser Panther ist, zeigt eine Episode, in
der ihm übermütige Mäuse in seiner Wohnung das Leben schwer machen.
Weil sie seine Drohgebärden nicht ernstnehmen, verkleidet sich der Panther als Hauskatze und miaut.
Die Mause kriegen Panik und flüchten. Das Raubtier domestiziert sich selbst, macht sich zum Trottel und bleibt dabei cool.
Im Werk von Mike Hieronymus taucht der Pink Panther erstmals 2017 auf.
„Zum Thema ,Saarbrücken Ist bunt‘ habe Ich ihn den Brunnen auf dem St. Johanner
Markt anmalen lassen“, beschreibt der Pop-Art-KUnstier sein erstes
Paulchen-Bild. Zwei Jahre später taucht der Panther anlässlich des
Filmfestivals „Max Ophüls Preis“ erneut auf: in einem Regiestuhl vor blauen Herzen.
Filmfestival Max OphülsPreis, Room Hotel Am Triller
„Seitdem ist er wiederkehrender Bestandteil meinerArbeiten“, sagt Mike Hieronymus.
„Was mir besonders an dem Charakter gefällt, ist seine Einstellung zum Leben.
Er macht immer das Beste daraus. egal welche Widrigkeiten ihm begegnen.
Bestes Beispiel ist ja dann das pink übermalen der Säule im Wettkampf gegen den
kleinen grauen Mann“, beschreibt Mike Hieronymus seine Faszination für die Figur.Hotel
AUF EINEN BLICK
Im Hotel am Triller (Trlllerweg 57, Saarbrücken)
sind ab 2. Oktober 2023 acht groBformatige Pink·Panther
Bilder von Mike Hieronymus zu sehen.
Auch In der Galerie ElItzer
(Fürstenstraße 17, Saarbrücken)
sind Werke des Künstlers ausgestellt.